… führen eine ungewöhnliche Beziehung, oft ist es eine Art Hassliebe!
Man kann keinesfalls ohne einander, aber miteinander funktioniert es in vielen Fällen auch nicht reibungslos.
Manche Galeristen wälzen ihr eigenes unternehmerisches Risiko komplett auf den Künstler ab: Da werden nicht nur über 50% (!) Provisionen verlangt, der Künstler darf zusätzlich noch eine Mietgebühr zahlen und Kosten für den Katalog und diverse Werbemaßnahmen selber tragen.
Der Galerist kann schließlich nicht wissen ob sich die Werke des Künstlers verkaufen oder nicht.
Das ist dann ein bisschen so, als würde der Bäcker, der seinen Laden neu aufmacht, erst mal kostenlos Mehl, Zucker und andere Backzutaten beziehen, oder, noch besser, sich vom Lieferanten bezahlen lassen, weil er schließlich nicht garantieren kann, ob sein Laden läuft und er in Zukunft auch noch Mehl kaufen kann.
Kein Großhändler wird sich darauf einlassen.
Der Künstler dagegen schon. Schließlich ist er auf Ausstellungsmöglichkeiten, die ihm zwar oft gar kein Geld einbringen weil nichts verkauft wird, angewiesen. Der Galerist muss sich als Verkäufer nicht einbringen, er hat schließlich kein Risiko!
Andererseits ist jede Ausstellung, die man als Künstler (mit)gestalten kann, ein wichtiger Wertsteigerungsfaktor, selbst wenn man seine Bilder wieder mit nach Hause nehmen muss.
Vielleicht liegt es daran, dass viele Künstler einfach nicht von ihrer Kunst leben können, andere aber Millionen kassieren. Ganz ehrlich? Ich glaube, die mit den Millionen, die waren auch vorher schon so gut betucht, dass sie die Konditionen mancher großer Galeristen locker bezahlen konnten und somit auch eine große Bühne bekamen!
Drum mein Rat an alle Künstler, bedenkt immer: der Galerist braucht euch genau so wie ihr ihn.
Und wer weiß, dass er gut ist, für den ist eine Ablehnung kein endgültiges „Nein“ sondern nur ein „nicht jetzt!“